CP-Kaltprozess,Seifen selber herstellen

Wie bei allen Produkten die wir selber machen, wissen wir was drin steckt, die Rohstoffe suchen wir selbst aus und schon da beginnen große Unterschiede, wirds ein Bio-Öl oder das Fett aus dem nächsten Supermarkt. Die Zusammensetzung der Rezepte bestimmen wir selbst, die Verarbeitung erfolgt per Hand, sauber und genau. Die CP ist die einfachste Art hochwertige Seifen selbst zu machen. Viele Rohstoffe, die sogenannten unverseifbaren Komponenten,Phytosterole, Vitamine, Carotinoide, Terpene, Squalane, Fettalkohole bleiben in den Seifen, deshalb sind sie so pflegend und sanft zur Haut, dass wir sie ohne Bedenken auch für die Gesichtsreinigung (Voraussetzung gesunde Haut) verwenden können, ist die Verseifung erst abgeschlossen.

Grundausstattung: Email-oder Edelstahltopf, stabiles, hitzebeständiges Gefäß für die Lauge (Hartplastik), Plastiksieb, Schutzbrille, sie ist ein MUSS und wird erst abgenommen, wenn die Seife in der Form ist, Schürze oder Arbeitsmantel, Gummihandschuhe, Stabmixer-um die Seife schneller anzudicken, Digitalwaage-richtiges wiegen ist wichtig fürs gelingen einer guten Seife,einige Plastikkochlöffel, Gummispatel für saubere Töpfe, hitzebeständiges Thermometer um Fett und Lauge bei der richtigen Temperatur - 35-48° - zu mischen, einige Plastiktöpfe für die Lauge,

Farben, Überfettungsöle, Joghurtbecher um die Lauge auszuwiegen, Messbecher für die Duftstoffe, Spieße zum Marmorieren der Seife,Plastikfolie um die Formen auszulegen, Küchenrolle rüf saubere Flächen, Küchenessig um ev. Seifenspritzer zu neutralisieren, alte Decken und Handtücher um die Seifen zu isolieren, eine Form aus Holz, Plasik, Silikon, auch Tetrapckungen gehen. Nehmen Sie nie Materialien aus Eisen, Blech, Aluminium, Teflon.

Arbeitsplatz und Boden mit Papier abdecken, empfindliche Oberflächen könnten sonst bleibenden Schaden erleiden.Kinder und Haustiere aufklären, bez. entfernen. Achten Sie darauf, dass Sie nicht gestört werden oder gar weg müssen. Stellen Sie alle Zutaten bereit und "sichern" Sie Ihren Arbeitsplatz für die Zeit der Herstellung ab.

NaOH ist ein zugelassenes Lebensmittel, eine hochwirksame Chemikalie, die man mit Respekt behandeln soll und die nach der Verseifung vollkommen ungefährlich ist. solange man mit ihr arbeitet Brille und Schutzkleidung tragen, am offenen Fenster oder im Freien arbeiten und ev, Spritzer auf die Haut sofort abwaschen.

Wählen Sie anfangs einfache Rezepte um die Zubereitung ohne Zwischenfälle zu beenden. Erst nach und nach mit mehr Farben, Kräutern, Erden, Düften und reichhaltigeren Rezepten arbeiten.

Schritt für Schritt-Anleitung: Suchen Sie sich Ihr Rezept aus und stellen Sie alle Zutaten bereit.

1.) Abmessen der Flüssigkeit in einem Plasiktopf.

2.) Auswiegen der Lauge im Joghurtbecher, vorher die Schutzbrille und Handschuhe anziehen, mit Wasser und Lauge ins Freie oder ans offene Fenster und langsam die Lauge ins Wasser-nie umgekehrt!-rühren und an einem sicheren Ort stehen lassen.

3.) Abwiegen der festen Fette und Öle in die Emailschüssel, Überfettungsöl in einen extra Plasiktopf. Duftöl in einem Meßbecher bereit stellen.

4.) Öle und Lauge: Die Öle erwärmen bis alles aufgegangen ist, Bienenwachs braucht mehr Wärme, generell immer darauf achten, dass die Ölmischung nie zu heiß wird. Haben Lauge und Fette die etwa gleiche Temperatur 35-50 ° -am Anfanf eher mit etwas höherer Temperatur arbeiten, damit die Masse nicht zu schnell andickt- die Lauge mit dem Kochlöffel in die Fettmischung rühren - nie umgekehrt! - mit dem Stabmixer kurz andicken lassen, Überfettungsöl, Duft und ev. Farbe (die in etwas Öl oder Wasser aufgelöst wurde) und Pflanzen dazu, zügig durchrühren, nochmal mit dem Pürierstab umrühren und in die vorbereitete Form geben.

5.) Die Seife mit Plastikfolie abdecken, in Handtücher einwickeln und an einen warmen Ort stellen, nicht auf die Heizung, nur in die Nähe.

Nach 24 St. mit Handschuhen die Seife aus der Form nehmen, schneiden oder in der Form an einen luftigen Ort, frei von Plastik und allen einengenden, erstickenden, 4-6 Wochen rasten lassen, öfters nachschauen, ev, drehen.

Einfaches Rezept: 100 g Kokosfettm, 200 g Palmöl/fett,150 g Rapsöl, 150 g dest. Wasser, 62 g Lauge, 10-20 ml äth. Öl oder ohne Duft bei Problemhaut.

Es gibt 2 Methoden zu überfetten, wir ziehen z. B. bei 5 % Überfettung die Lauge, in diesem Fall 5% von der Gesamtmenge Lauge ab die wir für das Rezept berechnet haben, oder wir geben nach Zusammenfügen von Fettstoffen und Lauge 5% eines hochwertigen Öls oder Butter dazu, auch diese 5% bleiben unverseift und machen das fertige Produkt pflegend und sanft zur Haut. Also reduzieren Sie die Lauge um 5%, wenn Sie kein spezielles Öl zur Überfettung dazugeben, oder ziehen keine Lauge ab, geben aber nach zusammenfügen von Ölen und Lauge 5% der Öll/Fettmenge eines guten Öles dazu, gut einrühren und sie haben eine 5% überfettete Seife hergestellt. Die Überfettung sollte auch nicht zu hoch sein, max. 15%, die Seifen können sonst zu weich, eher ranzig werden und bei der Verarbeitung zu schnell andicken.

Machen Sie erst erprobte Rezepte, bevor Sie daran gehen selbst Rezepte zu entwerfen und auszurechnen.

Bei der CP-Verseifung ist es wichtig die Seifen mind. 4-6 Wochen reifen zu lassen, richtig gute Seifen sind 8-12 Mon. alt, erst da verbrauchen sie sich langsam, bekommen ein seidiges Aussehen, schäumen sanft und sind zur Haut herrlich pflegend. Olivenölseifen sollten immer 1 Jahr ruhen können.

Einige erprobte Rezepte:

Olivenölseife: 500 g Olivenöl, 150 g dest. Wasser, 63 g Lauge, ca. 8% Überfettung. Nach der Schritt für Schritt Anleitung vorgehen. Diese Seife auch länger in der Form lassen, sie ist nach 24 St. wahrscheinlich noch nicht fest genug.

Einfache Pflanzenseife: 100g Kokos-200 g Palmöl/fett, 150 g dest. Wasser, 62 Lauge, 10-20 ml äth. Öl. Nach Schritt für Schritt Anleitung zubereiten.

Rosenseife: 550 g Kokosfett, 300 g Raps,-25 g Olivenöl, 125 g Sheabutter, 320 dest. Wasser, 150 g Lauge, ca. 7% Überfettung.
20 ml äth.Palmarosa,-20 ml Geranie-und 5 ml Patchouliöl, ergibt einen leistbaren "Rosenduft". Ev. die Masse in 2 Teile teilen und 1 Teil mit Karminrot in ÖL,6-10 Tr. rot färben und in Schichten in die Form geben.

Die wichtigsten Öle und ihre Verseifungszahlen:

Sie denken, etwas paßt bei Ihrer Seife nicht, Schadensbehebung.

Die Seife hat Wassereinschlüsse die ätzend sind, die Seife riecht streng. Erst mal länger reifen lassen und immer wieder kontrollieren, vielleicht verliert sich der Geruch, auch die Wassereinschlüsse. Verwenden Sie NIE ätzende Seife, sie wird max. in eine Putzlauge gegeben und da mit Handschuhen arbeiten. Sie haben vermutlich nicht richtig gemessen, oder zuwenig verrührt, zu früh in die Formen gegossen.

Die Seife dickt zu schnell an: Achten Sie immer auf die Temperatur, ob richtig gewogen wird, was haben Sie dazu gemischt, synt. Düfte dicken oft sehr schnell an, gibt man solche dazu immer mit etwas mehr Wasser arbeiten, den Duft erst vor dem Einfüllen in die Formen dazu geben und schnell einfüllen. Auch Nelke, Zimt, Vanille können schneller andicken. Auch solche Seifen länger reifen lassen, sie sind ohne Bedenken zu verwenden, auch wenn sie ev. nicht so ganz gleichmäßig erscheinen.

Die Seife wird sehr heiß, "kocht in der Form über oder schon im Topf: Weiterrühren, meist kann man sie so lange rühren, bis sie kälter werden und dann erst in die Formen geben und nicht isolieren, oder erst später. "Falsche" Farben, synt. Öle,zu heiße Temperaturen, Zugaben von Honig, Lanolin, allen Milchprodukten (wenn Sie Milchseifen machen gelten eigene Regeln),meist kann man die Seifen retten mit länger rühren und wieder länger reifen lassen.

Die Seife wird krümelig, bricht: Vermutlich zu viel Lauge oder zu hohe Temperaturen, ausreifen lassen, aufreiben, in eine Putzlauge oder mit etwas Wasser, Farben, Düften im Wasserbad erwärmen und neu in Formen, Kugeln machen usw.., das kann man auch mit Kindern, wenn die Seife ausgereift ist.

Die Seife beginnt zu früh zu gelieren, sofort in Formen und da sind größere Formen immer besser.

Milch, Honig,oder andere Zutaten, synt. Düfte, "falsche" Farben können die Seife mehr als normal erhitzen-15-30°, beobachten und erst abdecken, wenn sich dieser Vorgang beruhigt hat, Milch-und Honigseifen nicht isolieren.

Ist sie zu weich, ist die Überfettung zu hoch, die Laugenmenge nicht richtig berechnet oder Wasser und/oder zu viel Öl.

Bildet sich eine weiße Schicht oben, ist das eher en kosmetisches Problem, abwischen und Sie können die Seife verwenden.

Die Farben haben sich nicht richtig gelöst, erscheinen in Punkten, immer vorher die Farbe in wenig Wasser oder Öl auflösen und in die fertige Seifenmasse rühren.

Luftblasen in der Seife, sie war beim Abfüllen schon zu dick oder es gab zu krasse Temperaturunterschiede, Sie können die Seife verwenden.

Hat die Seife glasige, ätzende Einschlüsse, nicht verwenden.

Hat sie ölige Einschlüsse und ist nicht ätzend, kann sie verwendet werden, wurde zu wenig gerührt oder hat zu schnell angedickt.

Ist Ihre Seife nicht in Ordnung überprüfen Sie immer das Rezept, haben Sie richtig gewogen, sind die Rohstoffe in Ordnung, die Temperatur, mit längerer Reifezeit verliert sich manches Problem. Es ist ein schönes Hobby, wenn man sich Zeit gibt und sich an die Vorgaben hält gelingen immer tollere Stücke. Viel Freude dabei!